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Am Anfang jeder langen Tour schreibe ich mir eine kleine Agenda. Manches steht immer wieder drauf, wie z.B. no traces. In diesem Jahr wollte ich versuchen, keine Abkürzungen zu laufen, ihr erinnert euch? Nun, das war einerseits interessant, hat so mittelgut funktioniert und ging jetzt, im letzten Drittel meiner Tour gar nicht mehr. Ich habe gemerkt: Das ist nicht mein Konzept. Weder auf Wanderungen, noch im Leben allgemein. Also habe ich für den letzten Abschnitt meiner Tour die Regel geändert. Eine interessante Erfahrung.

Nach Pont-Aven wollte ich unbedingt. Diese ganzen Umwege laufen eher nicht. To be continued.
Und über Mennos Kompliment habe ich mich gefreut. Wer hier schon länger dabei ist weiß, dass er meist ziemlich wenig von meinen Zeichenkünsten hält und damit auch keineswegs aus Rücksicht auf meine zarte Künstlerinnenseele hinter dem Berg gehalten hat.

Menno ist leider nicht der Reisebegleiter, der mich davon abhält, Blödsinn zu machen. Auf der anderen Seite hatte ich jetzt Wochen mit einer Freundin in Australien (Grüße an @christine_thuermer ) über die verschiedenen Aspekte des Furtens (Überqueren eines Flusses o.ä. ) diskutiert. Was braucht es? Was muss man beachten? Ab wann wird es gefährlich? Wann sollte man es lassen? So dass ich es jetzt mal selbst wissen wollte, wie das ist. Das Ergebnis: Lustig ist anders. Sand und Wasser sind unberechenbar. Die Strömung kann von jetzt auf gleich so stark werden, dass man wenig Chancen hat, noch dazu mit Rucksack. Mein voller Respekt für Hiker, die das nicht vermeiden können!

Da ich Reiseführer sterbenslangweilig finde, hatte mir Frau G. Anfang des Jahres die Krimireihe mit Kommissar Dupin von Jean-Luc Bannalec in die Hände fallen lassen. (Ich liebe Krimis!) Die Bretagne tragen die Bücher jeweils schon im Namen. Und der Autor erzählt neben der Krimihandlung viel über die Bretagne und ihre Eigenheiten. Der fiktive Kommissar wohnt in Concarneau. Ich war in seiner Bar

Und dann ging es aufwärts und wir schmiedeten neue Pläne.

Während ich mich gesund schlief, war es für Menno nicht einfach. Blödsinn machen, ohne dass sich eine drüber aufregt, ist auch nicht so toll!

Ich bin wirklich erstaunt: zum ersten darüber wie lange es gedauert hat, bis ich realisiert habe, dass ich wirklich krank bin. Und zum zweiten darüber, zu welchen Leistungen der Körper dann immer noch fähig ist. Der Tag im Dauerregen wäre auch erholt gesund und fit nicht eben ein Spaziergang gewesen.

Da stand ich nun, ein tropfnasser und erschöpfter Alien zwischen den ganzen Luxustouries. Zum Glück hatte erst Menno eine gute Idee und dann kam Frau G. noch um die Ecke. Die Nacht war dann allerdings ein Alptraum…
Wie gesagt, dass ist jetzt ein paar Tage her und es geht mit mittlerweile besser.

Da bin ich wieder. Ich erzähl euch jetzt in mehreren Comics von dem Tag, an dem ich richtig krank wurde. Im letzten, der vor vier Tagen erschienen ist, saß ich erschöpft in einer Bar und hatte ein Zimmer in 3 Tagen gebucht. Genau aus dieser Bar komme ich im ersten Panel.
Das ist das erste Mal, dass ich auf einer Tour richtig krank geworden bin. Offensichtlich haben Long Distance Hiker mit Magen Darm aber öfter zu kämpfen. Mein Bedarf ist da allerdings für die nächsten 10 000 km gedeckt, mindestens.

Ihr Lieben. Danke für eure vielen lieben Nachrichten und guten Wünsche! Das tat so gut. Danke, danke, danke.
Ja, Menno hat recht, es geht mir besser aber ich bin noch bei weitem nicht fit genug, wieder loszulaufen. Und natürlich dachte und hoffte ich, dass das viel schneller geht.
Immerhin habe ich wieder angefangen zu zeichnen! Was definitiv für Genesung steht. Ab morgen werdet ihr also erfahren, was los war.