26.09.20 keine Lust mehr

Der Auftrag von Frau G. war, alles zu zeichnen. Hier also die Herausforderung der letzten 100 km. Das ich nun das Gefühl habe, ich bin einfach genug gelaufen, beinhaltet eine positive Botschaft: Ich habe hier einige Menschen kennengelernt, die nur noch unterwegs sind, keine Wohnung mehr haben. Das wäre offensichtlich nicht mein Leben. Ich freue mich, dass ich ein Zuhause habe, wohin ich bald zurückkehre. Bis dahin stelle ich mich der Aufgabe, auch die letzten Kilometer in Freude zu laufen. Klappt ganz gut – trotz Regen.

25.09.20 Feministischer Comic

Fußnote zum heutigen Comic: Ich habe mal figürliche Bildhauerei in Dresden und Freie Kunst in Berlin studiert. Wenn ich euch so richtig langweilen wollen würde, dann könnte ich zu jeder der Skulpturen einen halbstündigen Vortrag aus dem Ärmel schütteln. Statt dessen habe ich den Fokus auf ein anderes Spezialgebiet von mir gelegt.

24.09.20 Mennos Regensachen

Ich hab mir nach dem letzten Regentag eine Regenhose zugelegt und bin damit vor jedem Wasser von oben sicher und nach einigen Fehlschlägen ist es Menno jetzt auch. Darf trotzdem mal wieder die Sonne scheinen. Und: Heute ist mein 100. Pilgertag gewesen, sagt meine App. Pausentage werden nicht gezählt. Also hab ich jetzt die 3000 km – Marke überschritten. Zu Fuß!!!!!!

23.09.20 Begegnungen

Heute gibt es zwei Geschichten. Und weil ich das Warten nach 28 km nicht gelassen nehmen konnte, hat Frau G. gestern dafür gesorgt, dass ich das noch mal üben durfte. Dann nach 30 km. Offensichtlich hab ich das 2. Mal bestanden, denn heute lief es wieder rund. Und ich bin so dankbar für die Begegnungen, die ich hier haben darf.

22.09.20 Regen

Es gab bis jetzt nicht so viele richtig verregnete Tage. Das hier war einer, der es in sich hatte, weil es über steiniges, bergiges Gelände ging.

21.09.20 Crux de ferro

Das war das erste Mal, dass ich spontan in einem Schlafsaal die Flucht ergriffen habe. Und so konnte ich mich gut einstimmen auf einen Höhepunkt des Camino: das Crux de Ferro

20.09.20 Merchandising

Ich habe Andreas wiedergetroffen – ihr erinnert euch? Das war der Pilger, der mich über den Zustand meiner Schuhe beruhigt hat. Wieder hatten wir viel Spaß miteinander, diesmal noch mehr, weil wir ja schon alte Freunde sind. (Das ist hier auf dem Camino so, wenn man sich zum zweiten Mal trifft). Und: Der lange Weg nachhause hat bereits begonnen.

19.09.20 Samstag ist Sonntag

Sonnabend ist manchmal Sonntag und dann gibt es aber auf jeden Fall morgen einen Comic. Genießt das Wochenende!

18.09.20 Parallelwelten

Ein entspannter Pilgertag mit einer Begegnung, die mich einerseits nachdenklich machte, um die ich aber auch gern einen weiten Bogen mache. Eine dieser Partys soll gestern stattgefunden haben. In diesem Ort gab es 2 Herbergen. In der einen waren Laurent und ich. Wir hatten beide ein Zimmer für uns allein und haben nett zusammen Abendbrot gegessen. In der anderen Herberge tobte offensichtlich der Bär. Auf Instagram könnt ihr @laurent_imhof folgen. Laurent ist ein französischer Pilger, dessen Posts ich euch empfehlen kann, wenn ihr Fotos vom Weg sehen wollt. Er hat – jedenfalls was die Fotos betrifft – einen ganz ähnlichen Blick auf den Weg wie ich. Und: Er erzählt nebenbei die Geschichte einer Schnecke auf dem Weg nach Santiago. Ist natürlich auf französisch, trotzdem auch schon durch die Bilder sehr poetisch.